Welcher Schwimmstil passt zu mir?

Schwimmen ist nach Radfahren laut Umfragen der zweitbeliebteste Sport Österreichs. Doch wer Fortschritte machen möchte, braucht die richtige (Atem-) Technik.

frau schwimmt in pool
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Wenn Ärzte einen Sport empfehlen, dann ist es häufig Schwimmen. Hier schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe: Die Gelenke werden entlastet, aber auch mobilisiert. Man kräftigt die Muskeln – auch die tieferliegenden – des gesamten Bewegungsapparates und das Herz-Kreislaufsystem wird gestärkt. So kann man Verspannungen vorbeugen und Fehlhaltungen entgegenwirken. Dabei hat jeder der Schwimmstile seine Spezialitäten. Allen gemeinsam ist allerdings, dass das Erlernen der richtigen Technik entscheidende Vorteile bringt. 

Technik statt „Wasserprügeln“  

Hermann Niessl ist ehemaliger Leistungsschwimmer. Als UNIQA VitalCoach bringt er seinen Klientinnen und Klienten bei, wie man auf dem Wasser reüssiert: „Damit es wirklich etwas bringt, muss man schon etwa eine halbe Stunde schwimmen. Das macht einfach mehr Spaß und man kommt mit weniger Kraftaufwand schneller voran, wenn man weiß, wie es richtig geht.“

Wie manche Menschen ihre Bahnen ziehen, nennt er gerne „Wasserprügeln“. Niessl: „Dabei kann man sich mit Sicherheit nicht entspannen – was aber ein besonders schöner Nebeneffekt dieser Sportart sein kann.“ 

Der erste Schritt ist die richtige Atemtechnik: „Die meisten Schwimmerinnen und Schwimmer halten beim Kopf Untertauchen krampfhaft die Luft an – das macht total unlocker. Unter Wasser wird nur ausgeatmet.“ Dies könne man auch alleine in der Badewanne üben, indem man den Kopf vorne untertauche und einfach ausatmend losblubbere – beim Einatmen dann den Kopf wieder heben. 

Zuerst Beine, dann Arme 

„Brustschwimmen ist technisch in Wahrheit ziemlich anspruchsvoll. Vor allem die Koordination von Armen, Beinen, Gleitphase und Atmung“, erklärt der Profi. Daher empfiehlt er, sich in mehreren Einheiten unterrichten zu lassen. Dies gilt auch für die sportliche Variante des Kraulens.  

Bei allen Schwimmstilen, außer dem Rückenschwimmen, sei es von Vorteil, immer zuerst die Beintempi zu üben, danach die Armbewegungen. Als Hilfe könnte man es mit einem Schwimmbrett versuchen. Für das Rückenschwimmen hat Niessl einen besonderen Anfänger-Tipp: „Probieren Sie mit zwei Schwimmnudeln – eine unter dem Nacken und eine unter die Fußgelenke – mit gehobenem Becken in eine entspannte Lage zu kommen.“ 

Vor- und Nachteile der Schwimmstile 

  • Brustschwimmen

    Ideal für die obere Rückenmuskulatur, Arm- und Beinmuskeln, Bauch- und Gesäßmuskeln. Fördert gesunde Haltung und Ausdauer. Weniger geeignet für Menschen mit Knie- oder Nackenproblemen. 

    Kraulen

    Hier wird die Kondition am effektivsten trainiert, Rumpf-, Arm- und Beinmuskeln und auch die Schultermuskulatur werden gestärkt, Verspannungen rund um die Schulterblätter gemildert. Weniger ratsam für alle, die akute Probleme mit den Schultern haben. 


  • Rückenschwimmen

    Zur Kräftigung der Bauch- und die Gesäßmuskulatur sowie der unteren Rückenmuskulatur ideal – Knie- und Hüftgelenke werden geschont. Auch hier: Nicht ideal für Menschen mit Schulterproblemen.  

Zur Person:
Mag. Hermann Niessl ist ehemaliger Leistungsschwimmer und ist staatlich geprüfter Schwimmtrainer und als UNIQA VitalCoach in Graz tätig.

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